Lieblingsleipzig

Leipzig. Zwischen altehrwürdigem Gewandhaus, geschäftigem Augustusplatz, Connewitzer Punk und Plagwitzer Hipsterbars ist es ziemlich leicht, sich in Sachsens heimlicher Hauptstadt schnell wohl zu fühlen. Wer kann schon sein Herz vor einer Stadt verschließen, deren zentraler Platz Naschmarkt heißt? Wo sich prunkvolle Kaffeehäuser aus längst vergessenen Zeiten an hippe Szene-Cafés reihen? Die Sonne erwiesenermaßen länger scheint als in vielen anderen deutschen Großstädten? Die Mieten (noch) günstig sind, die Clubs abgerockt und sich ein riesiges Arsenal allein der Kunst verschrieben hat? 

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Wer zum ersten Mal den Weg nach Leipzig findet, der sollte am besten ein ganzes Wochenende für den Besuch einplanen. Und danach spontan um eine Woche verlängern. Denn es gibt viel zu sehen in Leipzsch, wie es Freunde der sächsischen Sprache liebevoll nennen. Leipzig hat von allem etwas. Und davon reichlich! Ob nun Klein-Paris oder the better Berlin: Fernab von Hypezig – Panik kann man eine wunderbar vielfältige Stadt entdecken. Dabei ruht sich Leipzig im Gegensatz zu Städten wie Dresden oder Weimar nicht auf seinem historischen Erbe aus. Sondern erfindet sich ständig neu. Was heute Szene ist, kann morgen schon wieder vergessen sein. Nicht das Gestern oder das Morgen zählt. Allein das Heute ist wichtig! Diese Gelassenheit befreit. Und gibt den knapp 550.000 Einwohnern Raum, etwas oder sich selbst einfach mal auszuprobieren: Tollkühne Ideen spinnen, mehrere Projekte gleichzeitig in Angriff  nehmen, Erfolg  haben oder auch einfach mal scheitern. Wie inspirierend diese Lebenseinstellung ist, davon zeugen die zahlreichen Künstlerateliers, Galerien und alternativen Geschäfte, die sich in ganz Leipzig niedergelassen haben.

Diesen Freigeistcharme findet man auch in den Leipzigern wieder, die stolz auf ihre Stadt sind. Aber vor allem richtig gerne in Leipzig leben. Das beweisen die zu jeder Zeit gut besuchten Cafés, Restaurants und Kneipen.  Das Wort “Kneipe” ist übrigens Ursprung der gern verlachten sächsischen Sprache. Und ja: Wer nicht in Sachsen geboren ist, für den ist der sächsische Dialekt tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Aber wie bei einer besten Freundin oder dem besten Freund ist man gerne bereit, darüber hinwegzusehen. Denn dafür lässt Leipzig zahlreiche westdeutsche Ecken mit der herrschaftlichen Gründerzeitarchitektur, den bunten Szenevierteln Plagwitz und der Südvorstadt, den vielen Parks und der weitläufigen Seenlandschaft, der historischen Altstadt und den einzigartigen Passagen schnell ziemlich langweilig und belanglos aussehen.

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Wer mag, kommt also vorbei. Oder bleibt gleich hier. Für ein verlängertes Wochenende, ein paar Monate, ein paar Jahre oder vielleicht sogar für immer. Sucht sich aus dem Leipziger Allerlei die Ecken und Kanten raus, die zu ihm / ihr passen. Für den Moment. Denn morgen kann Leipzig schon wieder ganz anders sein – und das ist auch gut so.

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